Freedom Day

Mein persönlicher FreedomDay war ein Tag im November 2021. Da erhielt ich – kostenlos und einfach zugänglich – den dritten Teil der Corona-Schutzimpfung. Dieser Tag war für mich wirklich mit dem Gefühl von Freiheit verbunden. Nicht, dass ich deswegen gerne auf die Maske verzichtet hätte. Nein, es war das Gefühl, relativ gut gegen schwere Verläufe einer möglichen Corona-Erkrankung geschützt zu sein und nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, das Leben wegen dieses blöden Virus‘ zu verlieren.

Wenn heute ein FreedomDay angekündigt wird, dann wird damit doch letztlich impliziert, dass es vorher Unfreiheit, Knechtung, Eingesperrt-Sein war – und zwar zu unrecht. Ja, Quarantäne bedeutet Freiheitsentzug. Aber dieser machte auch Sinn. Es ging schließlich darum, das Gesundheitssystem, die Spitäler, nicht zu überlasten. Wenn das Wort „FreedomDay“ propagiert wird, dann halte ich das für grundfalsch in der Semantik, denn meine persönliche Freiheit habe ich mit der Impfung erhalten. Ich vertraue auf die Wissenschaft. Weil sie in dem Fall von Corona großartiges geleistet hat und weiterhin leistet.

Ich war lange dagegen, von sog. „Corona-Leugnern“ zu sprechen. Doch es gibt sie wirklich, das weiß ich aus erster Hand. Menschen fragen andere, die im Krankenhaus auf der Intensivstation lagen wegen Corona, was sie denn wirklich gehabt hätten – denn Corona konnte es ja nicht gewesen sein, das würde es ja nicht geben. Menschen, die im Krankenhaus von der Intensivstation, wo sie wegen Corona behandelt wurden, auf die Normalstation verlegt wurden, fragen die Ärzte, was sie denn wirklich gehabt hätten, denn Corona würde es ja nicht geben.

Es mag sein, dass im Pandemiemanagement auch und vor allem in Österreich vieles falsch gelaufen ist, – das führe ich nicht nur auf die mangelnde Erfahrung im Umgang mit Pandemien zurück, sondern auch auf besondere politische Unfähigkeit – aber im Kern war es richtig, den Erhalt der Funktionalität des Gesundheitswesens als oberste Prämisse gehabt zu haben.

Ok, steinigt mich, weil ich auch einmal meine persönliche Meinung kundtue – aber ich halte manche völlig abgehobene Diskussionen und Wortkreationen nicht mehr aus. Und der FreedomDay ist eine solche Wortkreation. Sorry not sorry to say.

Über Andreas Fürlinger

Ich bin 44, Theologe (Studium in Linz. Selbständige Religionspädagogik), Vater von zwei Töchtern, habe in Wien einige Semester Handelswissenschaft studiert und mich seit dem mehr der Theologie gewidmet. Meine Beruflichen Felder bisher: Religionslehrer, Pastoralassistent, Jugendleiter, Redakteur im Kommunikationsbüro der Diözese Linz, seit 2021 wieder Religionslehrer. Erfahrungen als Ehereferent und Absolvent der OÖ Journalistenakademie. Auf den Instrumenten Akkordeon und Klarinette ausgebildet.

Veröffentlicht am 16. Februar 2022 in Allgemein, Persönliches, Politik & Gesellschaft und mit , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.

  1. Das unterschreibe ich absolut!

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