In der aktuellen Balisto Fernseh-Werbung wird mit dem UTZ Siegel geworben. Dieses bisher eher unbekannte Siegel soll „nachhaltiges Naschen“ garantieren. Bei der Recherche über die Kooperationspartner lassen die offiziellen Kakao- und Kaffeepartner wie Nescafé, McDonalds oder Lidl aufhorchen. Denn wie in dem Internetbericht “Nachhaltig Naschen mit Balisto?“ auf weeyoo.de zu lesen ist, sind das „Unternehmen […]
Archiv der Kategorie: Politik & Gesellschaft
irgendwie geht alles weiter
irgendwie geht alles weiter
im kopf – eine leiter
nach oben, nach unten
irgendwie geht alles weiter
nachrichtenstrom reißt nicht ab
strom fällt aus
wasser fließt nicht mehr
fluss des lebens ist unterbrochen
irgendwie geht alles weiter
weiter und weiter
tod und sterben
und dazwischen geboren werden
flucht vor dem unvorstellbaren
irgendwie geht alles weiter
liebe brennt
alles brennt aus
von links, von rechts
wird angegriffen
irgendwie geht alles weiter
bloße hände halten auf
die zerstörerhorde
völkermorde
irgendwie geht alles weiter
etappensieg
der liebe
des feindes
blindheit und taubheit
auf allen seiten
irgendwie geht alles weiter
gestern war alles anders
zeitenwende
kriegsende.

Freedom Day
Mein persönlicher FreedomDay war ein Tag im November 2021. Da erhielt ich – kostenlos und einfach zugänglich – den dritten Teil der Corona-Schutzimpfung. Dieser Tag war für mich wirklich mit dem Gefühl von Freiheit verbunden. Nicht, dass ich deswegen gerne auf die Maske verzichtet hätte. Nein, es war das Gefühl, relativ gut gegen schwere Verläufe einer möglichen Corona-Erkrankung geschützt zu sein und nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, das Leben wegen dieses blöden Virus‘ zu verlieren.
Wenn heute ein FreedomDay angekündigt wird, dann wird damit doch letztlich impliziert, dass es vorher Unfreiheit, Knechtung, Eingesperrt-Sein war – und zwar zu unrecht. Ja, Quarantäne bedeutet Freiheitsentzug. Aber dieser machte auch Sinn. Es ging schließlich darum, das Gesundheitssystem, die Spitäler, nicht zu überlasten. Wenn das Wort „FreedomDay“ propagiert wird, dann halte ich das für grundfalsch in der Semantik, denn meine persönliche Freiheit habe ich mit der Impfung erhalten. Ich vertraue auf die Wissenschaft. Weil sie in dem Fall von Corona großartiges geleistet hat und weiterhin leistet.
Ich war lange dagegen, von sog. „Corona-Leugnern“ zu sprechen. Doch es gibt sie wirklich, das weiß ich aus erster Hand. Menschen fragen andere, die im Krankenhaus auf der Intensivstation lagen wegen Corona, was sie denn wirklich gehabt hätten – denn Corona konnte es ja nicht gewesen sein, das würde es ja nicht geben. Menschen, die im Krankenhaus von der Intensivstation, wo sie wegen Corona behandelt wurden, auf die Normalstation verlegt wurden, fragen die Ärzte, was sie denn wirklich gehabt hätten, denn Corona würde es ja nicht geben.
Es mag sein, dass im Pandemiemanagement auch und vor allem in Österreich vieles falsch gelaufen ist, – das führe ich nicht nur auf die mangelnde Erfahrung im Umgang mit Pandemien zurück, sondern auch auf besondere politische Unfähigkeit – aber im Kern war es richtig, den Erhalt der Funktionalität des Gesundheitswesens als oberste Prämisse gehabt zu haben.
Ok, steinigt mich, weil ich auch einmal meine persönliche Meinung kundtue – aber ich halte manche völlig abgehobene Diskussionen und Wortkreationen nicht mehr aus. Und der FreedomDay ist eine solche Wortkreation. Sorry not sorry to say.
UTZ CERTIFIED – ein guter Schritt oder der Versuch, Fairtrade- und Biostandards zu unterlaufen?
6. Sept
Land der Krater
Vulkane haben Krater, das ist bekannt. Spätestens seit dem mittlerweile zu Berühmtheit gelangten isländischen Eyjafjallajökull. Dass Krater aber auch in Österreich ein Thema sind, ist neueren Datums. Als gestern auf einer Linzer Autobahn ein Loch mit zwölf Metern Durchmesser entstand, fragte sich manch Österreicher, ob das Vaterland denn nun zum Kraterland werde. Seit längerem sind die österreichischen Buckelpisten, die von manchen liebevoll „Autobahnen“ genannt werden, so manchem Fahrzeuglenker verhasst. Entweder, weil die zwei- bis dreispurigen Asphalt-Teppiche auf langen Strecken nur mit 80 km/h befahren werden können, oder weil die Reparaturen am eigenen Fahrzeug durch Schlaglöcher immer teurer werden. Erste Interpretationsversuche des ungewöhnlich großen Autobahnloches waren insbesondere von der „Iniatitive Fahrrad“ zu hören: „Wir vermuten, dass die verschwundenen Milliarden der ASFINAG einfach als Schüttmaterial verbaut wurden. Dass diese 500-Euro Scheine nun nachgeben, wundert uns nicht. Es wäre an der Zeit, dass auch mal Geld für Radler-freundliche Straßen ausgegeben würde.“ Der Verkehrsministerin wäre anzuraten, Österreichs Straßennetz bald auf Vordermann zu bringen, bevor die Diskussion um die Bundeshymne von neuem losgeht: Land der Berge, Land der Kra-a-ter…
(journalistische Übung)